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1. August 2024

Pik As goes Skat Masters 2024

Tobias Drießen erreicht das große TV-Finale

Einmal jährlich fährt Pik As auf Klassenfahrt nach Berlin. Zumindest fühlt es sich so an, denn meistens qualifizieren sich locker fünf bis sieben Pik Assos für das Skat Masters Finale. In diesem Jahr mieteten sich HaSe, Michaela, Tobi, Elmar, Raik, Chrissi und Nicole einen Kleinbus und nahmen noch Elmars Kollegen Stefan mit.

HaSe sorgte mit der Berlin und Mallorca Playlist für Stimmung, denn aufgrund eines etwas längeren Staus musste der geplante Umweg zur Eismanufaktur in Barleben leider ausfallen. Um 20Uhr waren wir nämlich schon zum Churrasco in der Villa Rodizio verabredet. Das Freitag Abend Event wird traditionell von demjenigen ausgewählt, der das erste Qualiticket erspielt. Das war in diesem Jahr Michaela, die sich für das traditionelle, brasilianische Essen entschieden hatte.

Am Restaurant trafen wir auf unseren Skatfreund und Skaträtsel-Buchautor Jörg Heger, der sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen wollte, ein wenig mit dem Rätsel-HaSen zu schnacken. Ein paar Fleischspezialitäten, Caipirinha und Skaträtsel später gab es noch flambierte Ananas als Nachspeise. Das hat schon mal sehr gut geschmeckt…

Samstag – das große Finale geht los

Samstag Nachmittag wurde endlich Skat gespielt. Nach dem gewohnten Schwimmbadbesuch am Vormittag ging Nicole nochmal auf eine Laufrunde durch Berlin, während die anderen Pik Assos eine Mittagspause vor den bevorstehenden vier Kurzserien einlegten.

Das Losglück bescherte Nicole und Christopher in der ersten Serie direkt zwei der letztjährigen TV-Finalisten an den Tisch, Nicole durfte gegen Daniel Schäfer ran, der in der letzten Serie auch noch gegen HaSe spielen durfte, und Christopher musste gegen Thomas Ebhardt antreten, welcher in den folgenden Serien auch das Vergnügen mit Elmar und Raik hatte.

Nach drei Serien war der Halbfinaleinzug noch für vier bis fünf Pik Assos möglich. Während Elmar und Nicole schon fast 2.000 Punkte gebraucht hätten, mussten bei HaSe und Chrissi schon 1.400 bis 1.600 Punkte her. Auch Tobi benötigte noch mindestens eine 1.100er Liste, bei Raik und Michaela, die beide zu der Zeit bereits auf Qualiplätzen standen, sollten 900 Punkte zum sicheren Einzug ins Halbfinale reichen.

Die letzte Serie mischte nochmal alles durcheinander. Michaela hatte es mit Georg Wüllenweber und Thomas Kinback an Tisch 2 nicht leicht, bekam nicht die dicken Karten wie die anderen drei und musste dann zum Ende hin aufmachen, um noch eine Chance aufs Halbfinale zu haben, doch leider ohne Erfolg, 5-4-3 mit 93 Punkte, mehr war hier einfach nicht drin.

Raik hingegen beherrschte seine Gegenspieler an Tisch 3 und sicherte sich das Halbfinalticket mit 8-0-8 und 1.125 Punkte. Ähnlich zog es Tobi an Tisch 8 durch, mit 11-0-6 und 1.279 Punkte gelang ihm das Comeback in die Qualiplätze, nachdem er als Führender in Serie 3 einen Totalausfall hatte.

Eine kleine Sensation schaffte Hartmut, der an Tisch 12 u.a. mit Daniel Schäfer keine einfachen Gegner hatte: ein paar kleine Geschenke und ein schöner Kartenlauf sorgten am Ende für ein 10-0-9 und 1.463 Punkte und damit noch genug für die Qualifikation fürs Halbfinale. Zusätzlich gab es die ein oder andere sehenswerte Partie, die sowohl Hartmut als auch Daniel im Nachhinein zu präsentieren hatten.

Bei Christopher blieb leider die benötigte Highscore-Serie aus. Möglich wäre es gewesen: Ilse Keuler, nach Serie 3 nur ein Platz hinter Christopher, bewies mit 1.683 Punkten, dass man sich auch von Tisch 20 unter die besten zwölf spielen kann.

Damit standen drei Pik Assos für das Halbfinale fest: Raik Hennicke auf Platz 3, Hartmut Seeber auf Platz 5 und Tobias Drießen auf Platz 7. Auch die nicht Qualifizierten feierten mit und halfen dabei, die obligatorische, mitternächtliche Pizza zu verspeisen, die bereits zum Glücksritual der Halbfinalisten geworden ist.

Endergebnisse der Final-Vorrunde im SkatGuru und unserer Pik Assos zusammengefasst:

  • Platz 3: Raik Hennicke (37-3-16, 3.911 Punkte)
  • Platz 5: Hartmut Seeber (40-7-17, 3.844 Punkte)
  • Platz 7: Tobias Drießen (36-4-22, 3.798 Punkte)
  • Platz 61: Michaela Dornbach (35-5-10, 2.976 Punkte)
  • Platz 77: Christopher Körber (26-5-16, 2.772 Punkte)
  • Platz 103: Elmar Luttermann (29-5-19, 2.594 Punkte)
  • Platz 106: Nicole Kopania (28-6-20, 2.544 Punkte)

Sonntag – das Halbfinale und die unglaubliche Auslosung

Pünktlich um 9:00 gab es die letzte Einweisung für die Halbfinalisten, um 9:08 dann die verhängnisvolle Auslosung: Raik zog als erster der Pik Assos das Karo Ass (Tisch 1, Position 4), als nächster durfte Hartmut nach vorn, der kündigte bereits vorm Umdrehen der Karte die Clubkarte an und zog sie tatsächlich (Tisch 1, Position 2).

Als letzter der drei Pik Assos war Tobi an der Reihe, der bereits Herz Ass androhte, da bis dahin beide fehlenden Asse noch nicht gezogen wurden. Am Gesichtsausdruck war es direkt zu erkennen, er hatte nicht das rote Ass, sondern Kreuz Ass (Tisch 1, Position 1) gezogen.

Die eigentlich ersehnte Paarung fürs TV-Finale wurde also vorgezogen, die Begeisterung hielt sich in Grenzen, doch immerhin sollte so die Chance relativ groß sein, dass es einer der drei Pik Assos ins TV-Finale schaffen würde.

Der „unglückliche“ Vierte am Tisch auf Position 3 wurde Walter Bechel, dem das schwere Los auch anzusehen war.

Nach knapp zwei Stunden Spielzeit und zwischendurch ziemlich engen Zwischenständen standen die Ergebnisse fest: gerade an den anderen beiden Tischen gab es noch Entscheidungen im letzten Päckchen.

An Tisch 3 wurde Ilse Keuler, die fast durchgängig den Tisch angeführt hatte, sogar im letzten Spiel von Jens Dotzauer durch einen einfachen Herz überholt.

An Tisch 2 benötigte Georg Wüllenweber im letzten Spiel ein 100er Spiel fürs TV-Finale, jedes andere gewonnene Spiel würde ihm immerhin drei statt zwei Tischpunkte bescheren. Und so kam es, nur ein einfacher Pik und damit zog Fank Klix ins TV-Finale ein.

An Tisch 1 zeichnete sich schon kurz vor Schluss ziemlich sicher ein TV-Finalist ab, während die anderen beiden Pik Assos um die drei Tischpunkte kämpften: Tobias Drießen. Endlich nach zwei Jahren Pause wieder ein Recklinghäuser Spieler im großen TV-Finale! Schaut euch diesen strahlenden Finalisten an! 🙂

Endergebnisse des Halbfinales im SkatGuru und unserer Pik Assos nach Tischpunkten zusammengefasst:

  • Platz 2: Tobias Drießen (13-2-7, 1.136 Punkte, 4 Tischpunkte)
  • Platz 6: Raik Hennicke (9-2-7, 944 Punkte, 3 Tischpunkte)
  • Platz 9: Hartmut Seeber (8-3-6, 710 Punkte, 2 Tischpunkte)

Das große TV-Finale

Jetzt hieß es für uns „ab ins Studio“, den drei Finalisten hinterher, die bereits mit den Game Duell Verantwortlichen im Taxi vorgefahren waren.

Harry, ääähhh…, HaSe, fahr den Wagen vor! 😉

Im Studio angekommen, begrüßte uns Tobi schon fertig geschminkt und im schicken türkisfarbenen Skat Masters Shirt. Auch der begehrte Pokal stand bereits auf der Theke. Tobi bekam noch das Mikro angesteckt und durfte dann für die Probespiele am Fernsehtisch platznehmen.

Wir machten es uns in der Zeit im Hinterhof des Studios gemütlich. Für Begleitpersonen war ein Zelt mit Bierzeltgarnituren samt Fernseher aufgebaut, an dem wir die Ereignisse im Studio zwar live aber ohne Ton verfolgen konnten. Das Studiopersonal versorgte uns ganz lieb mit sowohl kalten als auch heißen Getränken und zwischendurch auch mit den Zwischenständen des Finales.

Das war in den meisten Fällen gar nicht nötig, hing doch die geballte Skat-Expertise gebannt am TV und analysierte anhand der wenigen Karten, die wir zu sehen bekamen, welches Spiel gespielt, ob es gewonnen oder verloren oder welche Gewinnstufe erspielt wurde.

Zunächst sah es nach einem klaren Durchmarsch von Frank aus, Tobi verlor im vierten Spiel bereits einen Pik ohne 2, doch nach zwei Dritteln der Liste hatte sich Tobi an die Spitze zurückgekämpft. Der Pik As Fanclub im Hinterhof jubelte einmal sogar so laut, als Tobi durch einen Buben im Skat zum Grand fand, dass wir bis ins Studio zu hören waren und direkt ermahnt wurden, etwas leiser zu sein. 🙂

Frank machte danach auf und trommelte, aber verlor auch einige der Spiele und fiel auf den letzten Platz zurück. Es kam also zum Showdown zwischen Jens und Tobi. Im drittletzten Spiel zog Jens an Tobi vorbei und bekam im vorletzten Spiel noch einen Karo mit 4 dazu, der auch leicht hätte rechts aufgeschrieben werden können, wenn Frank den Zauberzwischenzug gefunden hätte.

Jetzt hatte Tobi die letzte Chance in Spiel 36, ein 77er Spiel musste her. Er bekam den Skat und blickte auf Kreuz, Pik, Karo Junge, Kreuz 10 D L, Pik A L, Herz K L, Karo 10 K. Wie soll man diesen Grand bloß Schneider spielen?

Der Pik As Fanclub diskutierte bereits heiß, dass jetzt der Grand ohne Schneider reichen würde, hätte man Jens nicht zuvor in einem bestimmten Spiel den Schneider geschenkt, während Tobi nochmal in sich ging und durchrechnete, welches Verlustspiel er sich erlauben konnte, ohne auf Platz 3 zurückzufallen.

Nach langer Abwägung entschied er sich für den Kreuz Solo, da die Schneider-Chance beim Grand sowieso quasi gegen Null ging und nahm so sicher die € 15.000 Preisgeld für den zweiten Platz mit.

Skat Masters Champion wurde Jens Dotzauer mit 9-0-6 und 1017 Punkten vor Tobias Drießen mit 10-1-5 und 976 Punkten. Frank Klix belegte den dritten Platz mit 11-5-1 und 558 Punkten.

Jetzt hieß es wieder Abschied nehmen von der Hauptstadt. Erschöpft aber doch glücklich und noch voll gepumpt mit Adrenalin und Endorphinen machte sich der Kleinbus zurück auf den Weg nach Recklinghausen. Nach einem Zwischenstopp in Bad Nenndorf zum gemeinsamen Abendessen im Sonnenuntergang erreichten die Pik Assos gegen kurz nach Mitternacht den Ruhrpott.

Schön war’s… Und wir kommen nächstes Jahr ganz sicher wieder!